Ich hatte das Vergnügen mit einer Frau über "das Innere Kind in deiner Partnerschaft" zu sprechen. Wir haben sehr persönlich darüber gesprochen, wie sich das in unserer Beziehung auswirkt.
Zu folgenden Fragen habe ich mich mit meiner wunderbaren Frau ausgetauscht. Spannend, wie ich finde:
Maßgeblich beschäftigt sich der Mann oft mit der Arbeit. Alles steht oft hinter dem, was der Mann beruflich macht. Alles findest im Außen statt.
Es gibt immer eine Entschuldigung und Rechtfertigung sich jetzt mit dem Außen und nicht mit dem Innen und damit auch nicht mit der Partnerschaft zu beschäftigen.Natürlich ist die Versorgung für tätliche Existenz von uns auch finanziell notwendig. Wenn wir uns ehrlich sind, geht es meist um Anerkennung und Bestätigung von außen. Viele von uns haben es nicht gelernt sich dies im INNEN zu geben.
Mit dem Beschäftigung im Innen findet diese Anerkennung auch dort statt. Nämlich Innen.
Der größte Unterschied ist die Präsenz. Wenn der Partner wirklich in den anwesenden Momenten auch tatsächlich da ist. Da werde ich als Frau wahrgenommen. Da ist der Mann extrem männlich ohne pseudo "Mann-Gehabe" . Ist präsent. Eine klare Anwesenheit. Nicht nur körperlich. Sind mit allen Sinnen in dem Moment da sein. Und das sind in der Beziehung eben oft emotionale Dinge. Etwas das Verbindung herstellt.
Der Mann wird kleiner. Der Blick geht an mir vorbei. Es ein aneinander vorleben und ein die Umwelt emotional weg ignorieren. Da kommt eine emotionale Resonanz. Da ist er dann irgendwo in seinem eigenen Universum, weg vom tatsächlichen Moment.
Es ist die Angst sich emotional zu zeigen. Weil das bei uns oft mit Schwäche verbunden wird. Angst sich seinen eigenen Gefühlen zu stellen. Als Mann gibt es dazu ja auch eine unbewusste Prägung der Gesellschaft: Als Mann darf man das nicht.
Unsere primären Beziehungen zu unserer Mutter oder zu unserem Vater spielen, unbewusst immer mit rein in die Partnerschaft zwischen Mann und Frau. Die emotionale Erinnerung an Schmerz aus dieser ersten Beziehung oder auch die emotionale Bedürftigkeit aus dieser ersten Beziehung, diese spiegelt sich in der Beziehung zwischen Mann und Frau immer wieder. So lange, bis jeder das für sich erkannt und im Innen verändert hat.
Die Erinnerung an diese Beziehung zu Mama und Papa wiederholen sich in jeder Beziehung, die wir dann danach führen. Solange es diese innere emotionale Klärung (wie z. B. über das Innerer Kind nicht gab).
Wir wählen im Außen oft bewusst genau das Gegenteil von unserem Vater oder unserer Mutter und merken dabei gar nicht, dass wir unbewusst im Inneren genau diese "Qualitäten", die schon unsere Eltern hatten auch in unserm Partner wieder wählen.
Selbst herauszufinden, dass wenn mich etwas in der Partnerschaft aufregt, woher das in mir kommt. Warum fühle ich mich so? Und gaaaaanz oft, also meist, erkenne ich dann einen Anteil in mir, der sich eben nicht gesehen oder nicht wertgeschätzt oder nicht geliebt fühlt und dieser Teil oder dieses Kind in mir, reagiert dann so emotional. Die aktuelle Situation mit meinem Partner hat damit gar nichts zu tun, sondern ist nur die Erinnerung an diesen alten Schmerz oder dieses schon sooo alte Bedürfnis in mir.
Das beschreibt mal im wesentlichen den Unterschied, wenn dein Inneres Kind in deiner Partnerschaft mit on Board ist.
Was braucht es dazu, um das zu können?
Weil wir unsere emotionalen Prägungen, unsere gesamten Grundbedürfnisse (nach Liebe, nach Anerkennung, nach Sicherheit, usw) aus der Kindheit, wie einen emotionalen Sack mit uns rum schleppen. Dieser Sack steht immer zwischen uns. Und wir holen unbewusst immer ALLES aus diesem Sack an:
aus der ersten Beziehung zu unseren Eltern und allen darauf aufbauenden bisherigen Liebesbeziehungen in unserem Leben. Und das fühlt sich dann so schmerzhaft und so uns überfordernd an. Wir sind damit auch emotional überfordert, weil dieses Kind in uns aktiv wird in diesen Momenten. Das führt dann unweigerlich zum inneren und äußern Drama.
Es geht nicht nur darum, dass wir in unserer Kindheit etwas Schlimmes erlebt haben, müssen, so dass es uns heute als Erwachsene in der Beziehung im Wege steht. Es reicht vollkommen aus, dass unsere Eltern in einer anderen Generation, mit anderen Werten und auch mit einer anderen Art Beziehung zu führen aufgewachsen sind. Wir wurden geprägt, davon, dass unsere Väter kaum da waren, oder wenn sie da waren, mit sich oder der Arbeit beschäftigt waren. Wir wurden geprägt davon, dass viele unserer Mütter sich vielleicht nicht erlaubt haben, dass zu leben, was eigentlich in ihnen gesteckt ist. Dass diese Mütter, alles dafür getan haben, dass die Familie rund läuft und sich dabei selbst verloren haben. Oder Ähnliches. Das hat uns geprägt. Und wir haben auch kaum eine sinnvolle Art der Konfliktlösung zwischen unseren Eltern als Kind erlebt. Meist wurde alles "vertuscht" vor uns Kindern, obwohl wir natürlich alles gespürt haben.
Und gerade das Konflikt-lösen ist eine der wichtigsten Kompetenzen, die wir in der Liebesbeziehung aber auch in allen anderen Beziehungen in unserem Leben brauchen.
Dazu mehr im Video oder im der Podcast-folge dazu...
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